Horror Torte II: Haut Torte à la Frankenstein


Eine Freundin hatte zum Geburtstag einen besonderen Wunsch: eine Torte, aber nicht irgendeine.
Blutig sollte sie sein, und eklig. Wie meine Horror Torte für die Notfalldarstellung des BRK.
Sie ist selbst Notfalldarstellerin und wollte auch so eine leckere Torte, die kein normaler Mensch essen würde.
Also eine Horror Torte. Aber ich wollte nicht zweimal die gleiche Torte backen, sondern etwas anderes ausprobieren. Also entschied ich mich dazu, eine zweistöckige Haut Torte zu machen. So mit Nähten à la Frankensteins Monster.

Die Grundlage war diesmal ein Nuss-Nougat Boden mit Zartbitter Ganache. Mjamm. Da ist zwischendurch Probieren einfach Pflicht. (Natürlich nuuur zur Qualitätskontrolle ;-))

Oh, ich wurde neulich mal gefragt, was Ganache eigentlich ist. Im Endeffekt ist die einfachste Version eine Masse aus Sahne und Schokolade. Ich nehm immer 1:1 Zartbitter-Schoki und Sahne, löse die Schokolade in der erhitzten Sahne auf. Dazu die Schokolade in Stücke brechen. Die Sahne auf dem Herd erhitzen und die Schokolade einrühren und weiterrühren, bis sie ganz aufgelöst ist. (Oder alles zusammen in der Mikrowelle unter häufigem Umrühren erwärmen.) Die Ganache abkühlen lassen. Ich bestreiche meine Torten, solange die Ganache noch ganz cremig ist. Dann lasse ich im Kühlschrank alles fest werden, damit ich eine schön stabile Unterlage für's Fondant habe.
Bei weißer Schokolade bzw. Vollmilch muss man mehr Schokolade verwenden, um die gleiche Konsistenz zu erreichen.
1 Becher Sahne + 2 Tafeln (200g) Zartbitterschokolade
1 Becher Sahne + 3 Tafeln (300g) Vollmilchschokolade
1 Becher Sahne + 4 Tafeln (400g) weiße Schokolade
Natürlich kann man auch mischen (wie z.B. beim Hexenschloss) oder je nach Konsistenzwunsch weniger oder mehr Schokolade verwenden.

Für eine cremigere Ganache kann man auch die fast festgewordene Masse mit dem Handrührer aufschlagen und etwas weiche Butter darunterschlagen.
Es machen sich auch Aromen wie Espresso, Chili oder Orange gut.

Ich habe die zwei einzelnen Kuchen mit hautfarbenem Fondant überzogen und nicht wie üblich die Ränder glatt am Kuchen abgeschnitten, sondern etwas überlappen lassen, sodass ein Teil auf das Cakeboard bzw. den unteren Kuchen gefallen ist. Dann habe ich das ganze geglättet und die Nahtstellen mit roter Lebensmittelfarbe eingepinselt. Endlich mal eine Torte, bei der ich schlampig arbeiten durfte ;-)



Dann habe ich Löcher um die Nähte gestochen und weißes Fondant zu dünnen Schnüren gedreht. Als nächstes habe ich kurze Stücke davon so in die Löcher gesteckt (mit einer Pinzette), dass der Eindruck von schlampigen Nähten entsteht.
 


Oben habe ich noch einen "Schnitt" hinzugefügt, weil ich die Torte dort irgendwie so leer fand...



Am Schluss kam dann noch die "liebevolle" Aufschrift, denn meine Freundin wurde 50: Ersatzteile gefällig?
Sie hatte es ja nicht anders gewollt!


 


Beim Transport habe ich die selbstgebaute Transportkiste, die mir mein Mann geschenkt hat, ausprobiert, da die Torte leider in keine meiner regulären Boxen gepasst hat.


Ich denke, die Torte war ein voller Erfolg!


Bis bald!

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